Schmiere für die Kriegsmaschinerie

Deutschland ist der größte Abnehmer von russischem Erdgas in der EU. Auch bei Kohle und Öl schlagen wir gerne zu.* Jeden Tag überweisen wir so einen hohen zweistelligen Millionenbeitrag nach Russland – auch jetzt noch, im Krieg.

Was haben wir nicht die Stirn gerunzelt und die Fäuste geschüttelt, als russische Truppen in Georgien und auf der Krim einmarschiert sind. Als sie Syrien bombardiert haben.

Reden wurden gehalten, Sanktionen verhängt, rote Linien gezogen – Aber Konsequenzen? Haben wir unsere Energiequellen diversifiziert? Die Energiewende noch energischer vorangetrieben? Irgendwas?

Wir haben… nichts getan. Ne falsch, weniger als nichts. Wir haben nicht nur einfach weiter brav in Russland eingekauft, nein! Unter CDU-Ägide haben wir unsere Energieimporte von Gazprom & Co. sogar noch gesteigert.

2014, im Jahr der Krim-Annexion, betrug der Anteil an aus Russland importiertem Erdgas rund 45 Prozent, heute liegt er bei 55 Prozent. Brilliant!

Nun zwingt uns Putins Krieg Farbe zu bekennen – und wir haben nur Nieten auf der Hand. Jetzt ist Zahltag. Jetzt finanzieren deutsche Strom- und Gasrechnungen russische Bomben, Raketen und Kugeln, die ukrainische Kinder und ihre Eltern in rote Matsche verwandeln.

Ja, wäre nett, wenn wir ein belastbares Netz erneuerbarer Energiequellen hätten und einfach auf die in jeder Hinsicht dreckigen fossilen Brennstoffe aus Russland verzichten könnten. Wäre wirklich nett.

Stattdessen müssen Windräder weiter weg von Wohnhäusern stehen als Kohlekraftwerke und nicht mal der oberste Grüne Habeck traut sich die Gasimporte anzufassen, weil das große starke Deutschland dann zusammenbricht wie ein Kartenhaus.

Wir stecken also richtig tief in der Scheiße. Und leider haben wir uns die Misere selbst zuzuschreiben, denn wir hätten uns spätestens dann um alternative Energiequellen bemühen müssen, als wir gemerkt haben, dass unser Hauptlieferant ein gewaltbereiter Krimineller ist. Hätte hätte, Fahrradkette.

Jetzt sind wir nur noch fossile Junkies, die ihrem Dealer den Eroberungskrieg zahlen – ob wir nun wollen oder nicht.

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* Anteil russischer Importe 2022 jeweils rund 55, 50 und 35 Prozent.