Der eine Name der bei der AfD Schnappatmung auslöst: Greta Thunberg. Die Antithese zum blau-braunen Patriarchat – Jung, weiblich und keine Zeit für Bullshit. Absolute Ehrenfrau!
Greta, Klima, AfD, das ist eine interessante Mische. Laut einer Umfrage* erkennen 60% der AfD-Wähler:innen an, dass Menschen den Klimawandel verstärken. Bemerkenswert. Klar, Das ist zwar immer noch ziemlich wenig im Vergleich zu anderen Wähler:innengruppen, steht aber im Widerspruch zur Parteilinie. Laut Wahlprogramm gibt es den menschengemachten Klimawandel nämlich gar nicht.
Das verheißt nichts Gutes für die selbsternannte “Alternative”. Auch deren Anhänger:innen kriegen schließlich mit, dass sich mal wieder Gigafeuer durch Sibirien fressen und dass dies der global heißeste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war.
Das lässt sich solang schönreden, bis die Auswirkungen auch hier ankommen. Wenn der dann bald alljährliche Jahrhundertsommer auch Otto Wutbürgers Oma dahinrafft oder atypische Starkregenlagen ganze Regionen wegspülen, werden auch einige dieser Menschen anfangen Fragen zu stellen.
Kein Wunder also, dass die AfD-Spitze angefasst auf Aktivistinnen wie Greta Thunberg reagiert. Die öffentliche Diffamierung als “geistig krankes behindertes Mädchen” lässt nicht nur Rückschlüsse zu, wie hinter vorgehaltener Hand über Menschen mit Behinderung geredet wird – sondern dass “die da oben” echt nervös sind. Und ja, das ist ein Zitat.
Die an der Spitze sind ja häufig nicht doof. Die wissen bloß wie sie die Doofen und Verängstigten anpacken müssen, um deren Verunsicherung in politisches Kapital zu verwandeln. Noch gelingt ihnen das. Aber die Klimakrise nimmt ja grad erst richtig Fahrt auf. Wir haben Zeit.
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*ARD-DeutschlandTrend Mai 2019