Muss das so? Nö! Zu essen gibt es – theoretisch – genug für alle. Es gibt sogar so viel, dass rund ein Drittel der Lebensmittel, die weltweit in einem beliebigen Jahr produziert werden, nie auf einem Teller landen, sondern im Müll.
Einfach irgendwo entlang der Versorgungskette weggeschmissen. Vielleicht sind die Birnen auf dem Flug von der Farm in Argentinien zum Packwerk in Thailand zum Warenhaus in Deutschland schlecht geworden, vielleicht ist bloß kein Bedarf an Schoko-Weihnachtsmännern mehr da. Zack, weg. 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Irrsinn.
Wie können beide nebeneinander existieren, über 3 Millionen ausgemergelte Kinderleichen und ein System, das Nahrung fast genauso schnell vernichtet wie es sie herstellt?
Ganz einfach. Die Betriebe produzieren schließlich allein in der Absicht, Profit zu erwirtschaften. Wenn sie das nicht täten, könnten sie den Laden bald dichtmachen, so ist das System. Heißt in der Praxis: Können die Bauern ihr Gemüse nicht profitabel absetzen, wird der Kram direkt wieder untergepflügt.
Essen vernichten während andere hungern könnte man jetzt als Verteilungsproblem bezeichnen, oder – mit dem gleichen Recht – als perverse Scheiße.
Wie immer du es nennen willst – es ist die Folge bewusster Entscheidungen, von denen jede einzelne im globalen Wirtschaftssystem für sich genommen logisch ist. Ein System, in dem nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern ihre Kaufkraft darüber ausschlaggebend ist, ob sie heute etwas zu essen bekommen oder nicht.
Niemand muss hungern – aber es rentiert sich mehr, wenn einige es doch tun.