Es ist alles in Ordnung.
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Monthly Archives: April 2021
Schwurbelkommando
Polizei startet Charme-Offensive.
Mit entwaffnender Ehrlichkeit macht die Polizei jetzt Werbung für ihr neues Demo-Konzept: freies Geleit für Querdenker, Schläge für Maskenträger.
Nur so könne verhindert werden, dass von linksradikalen Kräften wie den Omas gegen Rechts unterwanderte Gegendemonstrationen aufrechte deutsche Verschwörungsheinis daran hinderten, ein Superspreader-Event abzuhalten.
“Wie können wir uns einen Rechtsstaat nennen, wenn wir Bürger in ihrem Recht einschränken, das Leben anderer Menschen zu gefährden” äußerte sich eine Polizeisprecherin kopfschüttelnd.
Daher verpflichte sich die Polizei an ihrer Taktik der maximalen Passivität festzuhalten. Gegendemos ausgenommen, da sei das Risiko, dass der Schlagstock einen Kollegen treffe auch nicht so hoch.
Mit jeder Corona-Demo löse sich das Problem schließlich ein kleines Stück von selbst, schiebte sie augenzwinkernd nach.
Abtreibungswerbung
Wenn ihr euch auch gefragt habt wie diese ominöse “Abtreibungswerbung” aussehen soll, vor der Paragraph 219a arglose Frauen schützen soll – hier ist unser Vorschlag. Überzeugt? Ne, wir auch nicht.
“Werbung” für Abtreibung ist ein Hirngespinst rechtskonservativer Politiker:innen. Mit dem Gesetz werden Ärtzt:innen kriminalisiert, die ihre Patient:innen z. B. auf der Praxis-Website über eine legale und sichere medizinische Prozedur informieren. Das ist inakzeptabel.
Mensch muss kein Genie sein, um den Unterschied zwischen Werbung und Information zu verstehen. Du kapierst es, wir kapieren es – die GroKo, die den Nazi-Paragraphen bitter verteidigt, anscheinend nicht.
Support your local Flüchtlingsheim
Support your local Flüchtlingsheim.
Seit Anfang 2015 sind viele hundert Anschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete verübt worden. Die wenigsten Taten werden jemals aufgeklärt. Täter:innen bleiben ungestraft.
In einem von Hass vergifteten Klima hat Gewalt gegen geflüchtete Menschen Hochkonjunktur. Wir alle sind in der Pflicht dagegenzuhalten.
Rechte Parolen tolerieren bedeutet jene zu ermutigen, die sie von sich geben. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft nicht schweigen, wenn gegen Geflüchtete gehetzt wird. Aus Worten können Taten werden – besonders wenn sie unwidersprochen bleiben.
Also Hinhören, Hinsehen und vor allem Einmischen, wenn im Verein, Bekanntenkreis oder auf Arbeit fremdenfeindliche Sprüche fallen.
Auf das gesellschaftliche Klima einwirken heißt vor der eigenen Haustür kehren. Das kann jede:r von uns. Auch du!
Greenwashing bei der DB
100% Ökostrom? Eher 100% Greenwashing!
Dank @ende__gelände spricht die Deutsche Bahn heute mal Klartext.
Denn trotz des großen Getues der DB um Nachhaltigkeit, entstammen satte 28% des für die Zugfahrt eingesetzten Energiemixes aus fossilen Quellen, also Kohle und Gas. Diese zu nutzen ist angesichts des irrsinnigen Tempos der Klimaerhitzung ziemlich gaga.
Sicher, 28% ist im Vergleich zu Auto- und Flugverkehr kein schlechter Wert. “Grün” ist es aber nicht. Und erst recht kein Grund, sich als Klimaretterin aufzuführen. Einen Salat der “nur” zu 28% aus Schnecken besteht würde ja auch keine:r essen.
Was die Bahn uns da serviert ist gutes altes Greenwashing. Schließlich wird z. B. der Bahnstrom in NRW zu praktisch 100% von Datteln IV geliefert. Einem Kohlekraftwerk, befeuert mit mutmaßlich aus Russland und Kolumbien herbeigeschaffter Steinkohle. Was ist daran bitte nachhaltig?
Da bleibt uns nur zu sagen: Danke Bahn, für deinen Einsatz fürs Klima. E for effort.
Wo ist meine Impfung Jens?
Es folgt das Best-of-Versprechen des Rückruder-Olympioniken Jens Spahn.
“Impfangebote für alle bis Juni. Halt ne, September. Aber nur wenn bis dahin absolut nichts schief geht. Bis dahin Testen wir was das Zeug hält. Ab dem 1. März kostenlose Schnelltests für alle. Oder doch nicht. Dafür gibts FFP2-Masken für Risikopatient:innen in Hülle und Fü-okay sie sind alle weg.”
@jensspahn schon klar, dass in einer Pandemie nicht immer alles rundlaufen kann. Medizinisches Material und belastbare Daten sind knapp, es wird improvisiert, und keine:r erwartet, dass du das mit einem Fingerschnippen änderst.
Was wir von dir erwarten sind klare Ansagen. Bei den vielen Unwägbarkeiten, die die Pandemie mit sich bringt, müssen wir uns zumindest auf dein Wort verlassen können.
Wir müssen sehen dass es sich lohnt die Zähne zusammenzubeißen, uns zu isolieren und die Maßnahmen mitzutragen, weil es Teil eines durchdachten Plans ist, an dessen Ende die Rückkehr in eine Art Normalität steht. Zumindest dieses kleine bisschen Gewissheit brauchen wir.
Und was machst du, lieber Bundesgesundheitsminister? Machst Versprechungen, von denen nicht mal du selber weißt, ob sie den nächsten Tag überleben.
Solche Aktionen kosten Vertrauen. Und Vertrauen, lieber Jan, ist im zweiten Pandemiejahr ein rares Gut, das zu verspielen sich keine Regierung leisten kann.
Derweil schwappt die dritte Welle übers Land und wenn wir dich im Amt lassen, steht uns bestimmt zeitnah die vierte und fünfte ins Haus.
Dann geht das Sterben weiter, weil die Regierenden der Größe ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind. Weil Deutschland, das sich gern was auf sein Organisationstalent einbildet, mit seinem Impfprogramm Ländern wie den USA hinterherhinkt, obwohl dessen Gesundheitsbehörden das komplette erste Pandemiejahr systematisch vom Ex-Präsidenten sabotiert wurden. Ein Armutszeugnis. Für dich und für uns alle.
Im September ist Bundestagswahl. Wir werden nicht vergessen, welche Partei uns Jens Spahn eingebrockt hat. Versprochen.
Kindesmissbrauch im Kölner Bistum
CW – Kindesmissbrauch
Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Das gilt besonders, wenn die Worte unter Verschluss gehalten werden – wie das Missbrauchgutachten der katholischen Kirche in Köln.
Darin wurde untersucht, ob und wie sich Mitarbeiter des Kölner Bistums, also Priester, Ordensleute, Erzieher usw., an ihnen anvertrauten Kindern vergangen haben. Weil Erzbischof Woelki das erste nicht gefallen hatte, wurde flugs ein zweites erstellt und kürzlich veröffentlicht.
Das erschütternde Ergebnis: 243 Mitarbeiter der Kirche haben über Jahrzehnte hinweg 386 ihnen Schutzbefohlene, überwiegend unter 14 Jahren, sexuell missbraucht. Heilige Scheiße!
Lass dir das mal durch den Kopf gehen. 386. Hinter dieser Zahl verbergen sich 386 an der Seele verletzte Kinder und Jugendliche. Kinder und Jugendliche die vertraut haben und deren Vertrauen auf die brutalste und abstoßendste Weise missbraucht wurde.
Das muss so krass sein jahrzehntelang dieses Trauma mit sich rumzutragen, während dein Vergewaltiger Sonntags die Predigt liest als wäre nichts passiert.
Die Täter waren nämlich teilweise noch Jahrzehnte nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Kirchendienst. Unbehelligt. Mit vollem Wissen der Kirchoberen. Wie sich das für die Betroffenen anfühlen muss, das können wir uns gar nicht vorstellen.
Und das war leider noch nicht alles. Die untersuchten Akten sind einerseits lückenhaft, andererseits gehen sie nur bis in die 70er Jahre zurück. Es ist anzunehmen, dass es noch viel mehr Betroffene gibt, die als Kinder von Geistlichen im Bistum Köln missbraucht wurden, während alle weggesehen haben.
Dazu kommt, dass die meisten anderen Bistümer den Blick in die Vergangenheit bislang scheuen. Lediglich von 9 anderen der 27 deutschen Bistümer ist bekannt, dass sie an ähnlichen Studien arbeiten. Was wollen wir wetten, dass das hier nur die Spitze des Eisbergs ist?
Schnauze voll? Zeit mit den Füßen abzustimmen. Ein Kirchenaustritt ist eine Sache von 10 Minuten im Bürgerbüro deiner Stadt.