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Im Namen des Herrn

Die Welt rutscht immer tiefer in den moralischen Sumpf. Gottlosigkeit überall. Nur eine wagt es den gesellschaftlichen Werteverfall anzuprangern und christliche Tugenden hochzuhalten – die katholische Kirche.

Mit Hingabe beschwören ihre Prediger Gerechtigkeit, Liebe, Hoffnung – Dinge also, von denen mehr und mehr Katholik:innen spüren, dass sie in ihrer Gemeinde sehr ungleich verteilt sind.

Wo zum Beispiel ist die Gerechtigkeit für Männer, die die Kirche ausgestoßen hat, weil sie Männer lieben? Wo ist die Liebe für Frauen, deren Leben weniger wert sein soll, als das des Embryos, der in ihnen wächst? Wo ist die Hoffnung, dass die Verbrechen an den zigtausenden misshandelten Kindern endlich gesühnt werden? Nirgends! Jedenfalls nicht in der Kirche.

In den Genuss christlicher Nächstenliebe kommen dort scheinbar nur jene, die die Erlösung in den Hosen kleiner Jungs und Mädchen suchen. Täter in Talaren, die im Schutz ihrer blütenweißen Roben Jagd auf Kinder machen.

Dass sie von der Kirche keine Konsequenzen für ihre Taten fürchten müssen ist ein Wunder, das sogar Jesu wundersame Vermehrung von Brot und Fisch in den Schatten stellt. Und genau wie dieser stinkt auch die Kirche vom Kopf, schließlich war es der spätere Papst Benedikt selbst, der die Täter in seiner Diözese deckte.

Das ist ein Sargnagel in der moralischen Autorität der Kirche. Einer von vielen. Wer weiß, welche Schrecken dieses Gruselkabinett noch für uns bereithält.

Die große Verschwörung

Antifa Adbusting

Ein Schattennetzwerk durchzieht unser Land. Klandestine Akteur:innen lassen ihre Ideologie heimlich in den öffentlichen Diskurs einsickern. Unverfängliche Gespräche auf der Straße, Musikstücke im Radio, Beiträge auf Insta – überall lauert die Agitation.

Von gewöhnlichen Menschen sind sie praktisch nicht zu unterscheiden, ihre Tarnung nahezu perfekt. Sie schreiben Romane, lesen Messen und bauen Straßen. Sie treiben sich auf Punkkonzerten herum und auf dem Wiener Opernball. Sie sitzen an den Hebeln der Macht und putzen nach Feierabend Büros.

Jedes Element des Staates ist mit ihnen durchsetzt, ihr Gedankengut omnipräsent – Antifaschist:innen. Mal klammheimlich, mal per Megaphon verbreiten sie menschenfreundliches Gedankengut. Denn sie haben verstanden.

Verstanden, dass Demokratie kein Zustand ist, sondern ein Prozess. Etwas das immer wieder erkämpft und gegen autokratische Bestrebungen verteidigt werden muss. Der Ball muss in der Luft bleiben. Stillstand ist Tod.

Antifaschist:innen sind die Lebensversicherung jedes demokratischen Staatswesen. Nur gut, dass es in unserem Land so viele von ihnen gut – trotz allem.

Im Namen aller Leser:innen sagen wir: Danke Antifa! 

How I learned to stop worrrying and love the Versammlungsgesetz

 

Das neue Versammlungsgesetz für NRW schützt deine Grundrechte. Glaubste nicht? Wir beweisen es mit einem kleinen Auszug des SEHR GUTEN neuen Gesetzes. So SICHER geht es zukünftig in NRW zu.

Du und deine Kumpels von der arischen Bruderschaft wollen den Führergeburtstag gebührend feiern und fühlen sich von der Musik der Gegendemo gestört? Nach §7 “Störungsverbot” kann die jetzt aufgelöst werden. Den Störenden drohen Haftstrafen. SICHER.

Fußballfans ziehen in Vereinskluft zum Stadion, Arbeiter:innen streiken im Blaumann, Klimaschützer:innen tragen Malerkittel? Not anymore. §18 “Militanzverbot” verbietet das Tragen uniformähnlicher Kleidungsstücke, wenn sie Gewaltbereitschaft vermitteln. Ob sie das tun, entscheidet die stets umsichtig und besonnen handelnde Polizei. SICHER.

Polizeidrohnen können dank hochauflösender Kameras jederzeit jeden Menschen in der Menge individuell erfassen? Nur keine Sorge. Laut Innenminister Herbert Reul ist der Polizei die Zweckentfremdung der gesammelten Daten nämlich verboten, Missbrauch also praktisch ausgeschlossen. Danke §16 “Bild und Ton”. SICHER.

Du siehst also, deine Sorgen wegen des neuen Versammlungsgesetzes sind gänzlich unbegründet. Das Abhalten öffentlicher Versammlungen wird nicht erschwert – lediglich das Nicht-Abhalten wird erleichtert. Himmelweiter Unterschied. Danke CDU und FDP für diesen Geniestreich. Danke Herbert Reul. 

Kindesmissbrauch im Kölner Bistum

Adbusting Köln

CW – Kindesmissbrauch

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Das gilt besonders, wenn die Worte unter Verschluss gehalten werden – wie das Missbrauchgutachten der katholischen Kirche in Köln.

Darin wurde untersucht, ob und wie sich Mitarbeiter des Kölner Bistums, also Priester, Ordensleute, Erzieher usw., an ihnen anvertrauten Kindern vergangen haben. Weil Erzbischof Woelki das erste nicht gefallen hatte, wurde flugs ein zweites erstellt und kürzlich veröffentlicht.

Das erschütternde Ergebnis: 243 Mitarbeiter der Kirche haben über Jahrzehnte hinweg 386 ihnen Schutzbefohlene, überwiegend unter 14 Jahren, sexuell missbraucht. Heilige Scheiße!

Lass dir das mal durch den Kopf gehen. 386. Hinter dieser Zahl verbergen sich 386 an der Seele verletzte Kinder und Jugendliche. Kinder und Jugendliche die vertraut haben und deren Vertrauen auf die brutalste und abstoßendste Weise missbraucht wurde.

Das muss so krass sein jahrzehntelang dieses Trauma mit sich rumzutragen, während dein Vergewaltiger Sonntags die Predigt liest als wäre nichts passiert.

Die Täter waren nämlich teilweise noch Jahrzehnte nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Kirchendienst. Unbehelligt. Mit vollem Wissen der Kirchoberen. Wie sich das für die Betroffenen anfühlen muss, das können wir uns gar nicht vorstellen.

Und das war leider noch nicht alles. Die untersuchten Akten sind einerseits lückenhaft, andererseits gehen sie nur bis in die 70er Jahre zurück. Es ist anzunehmen, dass es noch viel mehr Betroffene gibt, die als Kinder von Geistlichen im Bistum Köln missbraucht wurden, während alle weggesehen haben.

Dazu kommt, dass die meisten anderen Bistümer den Blick in die Vergangenheit bislang scheuen. Lediglich von 9 anderen der 27 deutschen Bistümer ist bekannt, dass sie an ähnlichen Studien arbeiten. Was wollen wir wetten, dass das hier nur die Spitze des Eisbergs ist?

Schnauze voll? Zeit mit den Füßen abzustimmen. Ein Kirchenaustritt ist eine Sache von 10 Minuten im Bürgerbüro deiner Stadt.