3,1 Mio. Kinder unter 5 pro Jahr

Muss das so? Nö! Zu essen gibt es – theoretisch – genug für alle. Es gibt sogar so viel, dass rund ein Drittel der Lebensmittel, die weltweit in einem beliebigen Jahr produziert werden, nie auf einem Teller landen, sondern im Müll.

Einfach irgendwo entlang der Versorgungskette weggeschmissen. Vielleicht sind die Birnen auf dem Flug von der Farm in Argentinien zum Packwerk in Thailand zum Warenhaus in Deutschland schlecht geworden, vielleicht ist bloß kein Bedarf an Schoko-Weihnachtsmännern mehr da. Zack, weg. 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Irrsinn.

Wie können beide nebeneinander existieren, über 3 Millionen ausgemergelte Kinderleichen und ein System, das Nahrung fast genauso schnell vernichtet wie es sie herstellt?

Ganz einfach. Die Betriebe produzieren schließlich allein in der Absicht, Profit zu erwirtschaften. Wenn sie das nicht täten, könnten sie den Laden bald dichtmachen, so ist das System. Heißt in der Praxis: Können die Bauern ihr Gemüse nicht profitabel absetzen, wird der Kram direkt wieder untergepflügt.

Essen vernichten während andere hungern könnte man jetzt als Verteilungsproblem bezeichnen, oder  – mit dem gleichen Recht – als perverse Scheiße.

Wie immer du es nennen willst – es ist die Folge bewusster Entscheidungen, von denen jede einzelne im globalen Wirtschaftssystem für sich genommen logisch ist. Ein System, in dem nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern ihre Kaufkraft darüber ausschlaggebend ist, ob sie heute etwas zu essen bekommen oder nicht.

Niemand muss hungern – aber es rentiert sich mehr, wenn einige es doch tun.

Im Namen des Herrn

Die Welt rutscht immer tiefer in den moralischen Sumpf. Gottlosigkeit überall. Nur eine wagt es den gesellschaftlichen Werteverfall anzuprangern und christliche Tugenden hochzuhalten – die katholische Kirche.

Mit Hingabe beschwören ihre Prediger Gerechtigkeit, Liebe, Hoffnung – Dinge also, von denen mehr und mehr Katholik:innen spüren, dass sie in ihrer Gemeinde sehr ungleich verteilt sind.

Wo zum Beispiel ist die Gerechtigkeit für Männer, die die Kirche ausgestoßen hat, weil sie Männer lieben? Wo ist die Liebe für Frauen, deren Leben weniger wert sein soll, als das des Embryos, der in ihnen wächst? Wo ist die Hoffnung, dass die Verbrechen an den zigtausenden misshandelten Kindern endlich gesühnt werden? Nirgends! Jedenfalls nicht in der Kirche.

In den Genuss christlicher Nächstenliebe kommen dort scheinbar nur jene, die die Erlösung in den Hosen kleiner Jungs und Mädchen suchen. Täter in Talaren, die im Schutz ihrer blütenweißen Roben Jagd auf Kinder machen.

Dass sie von der Kirche keine Konsequenzen für ihre Taten fürchten müssen ist ein Wunder, das sogar Jesu wundersame Vermehrung von Brot und Fisch in den Schatten stellt. Und genau wie dieser stinkt auch die Kirche vom Kopf, schließlich war es der spätere Papst Benedikt selbst, der die Täter in seiner Diözese deckte.

Das ist ein Sargnagel in der moralischen Autorität der Kirche. Einer von vielen. Wer weiß, welche Schrecken dieses Gruselkabinett noch für uns bereithält.