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Sonnenblumen für Putin

Am 24. Februar hat Russland Ukraine den Krieg erklärt und, Hand aufs Herz, seitdem ist nicht alles nach Plan gelaufen. Was in drei Tagen hätte abgefrühstückt sein können, zieht sich nunmehr in die siebte Woche  – und Schuld sind nur die Ukrainer:innen.

Die ziehen einfach nicht mit. Hätten sie Putins Reden mal aufmerksamer zugehört, dann wüssten sie nämlich, dass es ihr Land gar nicht gibt. Dass sie eigentlich Russ:innen sind, die sich ein kleptokratisches Regierungssystem wünschen, das sie gehörig knechtet und ausbeutet.

Aber nein, stattdessen entwickeln sie die verrückte Idee eine Demokratie zu sein. Ein NATO-Beitritt liegt auf dem Tisch, ausgerechnet. Vor wem um Himmels Willen meinen sie sich denn bitte schützen zu müssen? In ihrer Nachbarschaft gibts weit und breit keine Bedrohungen. Da ist nur das friedliebende Russland, geführt vom harmlosen Hockey-Enthusiasten Vladimir Putin. Das verstehe wer will.

Äußert peinlich also, dass die Bevölkerung die einrollenden Panzer jetzt nicht mit Blumen, sondern mit Javelin-Raketen empfängt und die Bauern, statt die Ernte einzufahren, liegengebliebenes Kriegsgerät klauen. Böses Fauxpas.

Zu allem Überfluss hört der ukrainische Präsident Selenskyj nicht auf, die Weltgemeinschaft gegen diesen Kr… pardon, diese “spezielle militärische Operation” aufzuwiegeln.

Das bringt den Kriegsherrn Putin natürlich in Verlegenheit, hat er doch alle Hände voll zu tun, die russischsprachige Bevölkerung vor den Nazis zu schützen. Leute wie Selenskyj also, einen jüdischen Russisch-Muttersprachler und Nachkomme eines Offiziers der Roten Armee. Ist ein kleines bisschen Dankbarkeit da zu viel verlangt?

Vielleicht kann er als Zeichen des guten Willens ja zumindest auf die angemessen russischen Bedingungen für den Frieden eingehen. Also Gebietsabtritte, Waffen abgeben und Putins Stiefelsammlung gründlich sauberlecken.

Einfacher Kram. Ist doch ein guter Tausch für ein paar Jahre Ruhe, bis Russland sich den Rest holt.

Schmiere für die Kriegsmaschinerie

Deutschland ist der größte Abnehmer von russischem Erdgas in der EU. Auch bei Kohle und Öl schlagen wir gerne zu.* Jeden Tag überweisen wir so einen hohen zweistelligen Millionenbeitrag nach Russland – auch jetzt noch, im Krieg.

Was haben wir nicht die Stirn gerunzelt und die Fäuste geschüttelt, als russische Truppen in Georgien und auf der Krim einmarschiert sind. Als sie Syrien bombardiert haben.

Reden wurden gehalten, Sanktionen verhängt, rote Linien gezogen – Aber Konsequenzen? Haben wir unsere Energiequellen diversifiziert? Die Energiewende noch energischer vorangetrieben? Irgendwas?

Wir haben… nichts getan. Ne falsch, weniger als nichts. Wir haben nicht nur einfach weiter brav in Russland eingekauft, nein! Unter CDU-Ägide haben wir unsere Energieimporte von Gazprom & Co. sogar noch gesteigert.

2014, im Jahr der Krim-Annexion, betrug der Anteil an aus Russland importiertem Erdgas rund 45 Prozent, heute liegt er bei 55 Prozent. Brilliant!

Nun zwingt uns Putins Krieg Farbe zu bekennen – und wir haben nur Nieten auf der Hand. Jetzt ist Zahltag. Jetzt finanzieren deutsche Strom- und Gasrechnungen russische Bomben, Raketen und Kugeln, die ukrainische Kinder und ihre Eltern in rote Matsche verwandeln.

Ja, wäre nett, wenn wir ein belastbares Netz erneuerbarer Energiequellen hätten und einfach auf die in jeder Hinsicht dreckigen fossilen Brennstoffe aus Russland verzichten könnten. Wäre wirklich nett.

Stattdessen müssen Windräder weiter weg von Wohnhäusern stehen als Kohlekraftwerke und nicht mal der oberste Grüne Habeck traut sich die Gasimporte anzufassen, weil das große starke Deutschland dann zusammenbricht wie ein Kartenhaus.

Wir stecken also richtig tief in der Scheiße. Und leider haben wir uns die Misere selbst zuzuschreiben, denn wir hätten uns spätestens dann um alternative Energiequellen bemühen müssen, als wir gemerkt haben, dass unser Hauptlieferant ein gewaltbereiter Krimineller ist. Hätte hätte, Fahrradkette.

Jetzt sind wir nur noch fossile Junkies, die ihrem Dealer den Eroberungskrieg zahlen – ob wir nun wollen oder nicht.

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* Anteil russischer Importe 2022 jeweils rund 55, 50 und 35 Prozent.

Vladolf Putler auf Beutezug

Knapp 80 Jahre Frieden in weiten Teilen Europas waren eine lange Zeit. Zu lang anscheinend für Putin. Deshalb bombardieren seine Soldat:innen nun Kindergärten, Wohnhäuser und Atomkraftwerke in Ukraine. Warum, das scheinen sie selber nicht so richtig zu wissen. Genau wie der Rest der Welt.

Mittlerweile sind einige tausend Menschen tot. Es gibt Videos, wie russische Panzer vollbesetzte PKW überrollen, wie die Besatzer:innen das Feuer auf Zivilist:innen eröffnen, wie Raketen in Wohngegenden einschlagen. Panische Schreie, Blut, Tote und Verletzte.

Leute die letzte Woche noch mit ihren Kindern im Park spielen waren, Rechnungen bezahlt oder einen Putzplan erstellt haben befinden sich nun auf der Flucht vor der Gewalt. Leute wie du und ich sind in einem friedlichen Land zu Bett gegangen und im Krieg erwacht.

Für was? Zum Teufel für was??

Russlands Krieg gegen die Demokratie

Am 24. Februar hat das russische Regime einen brutalen Angriffskrieg auf Ukraine gestartet. Hunderttausende Soldaten zerschießen und zerbomben ein friedliches Land – und mit ihr die europäische Friedensordnung.
 
Dieser Angriff auf einen souveränen Staat bedeutet das Ende der Welt wie wir sie kennen. Der russische Imperialismus geht für seine Großmannssucht über Leichen.
 
Wir, die wir den Frieden lieben, müssen uns zur Wehr setzen. Wir normalen Menschen können Putins Panzer zwar nicht stoppen, aber wir sind auch nicht machtlos.
 
Schließt euch den Demos an, zeigt Flagge. Lasst uns solidarisch sein mit den Ukrainer:innen, aber auch den russischen Friedens-Demonstrant:innen, die für ihre Courage rücksichtslos niedergeknüppelt werden.
 
Verlangsamt die Verbreitung von Desinformation. Prüft Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt, prüft eure Quellen bevor ihr Inhalte teilt.
 
Die ersten Flüchtlinge aus Ukraine sind bereits in Deutschland eingetroffen. Haltet die Ohren offen, ob in eurer Gegend Unterstützung oder Gegenstände des täglichen Lebens benötigt werden. Eine Spende an die Uno-Flüchtlingshilfe kommt auch den Menschen zugute, die es noch nicht so weit geschafft haben.
 
Der Kampf um Ukraine wird nicht nur mit Panzern und Raketen entschieden, sondern auch mit Worten und Taten im öffentlichen Raum – tun wir unseren Teil!