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Vladolf Putler auf Beutezug

Knapp 80 Jahre Frieden in weiten Teilen Europas waren eine lange Zeit. Zu lang anscheinend für Putin. Deshalb bombardieren seine Soldat:innen nun Kindergärten, Wohnhäuser und Atomkraftwerke in Ukraine. Warum, das scheinen sie selber nicht so richtig zu wissen. Genau wie der Rest der Welt.

Mittlerweile sind einige tausend Menschen tot. Es gibt Videos, wie russische Panzer vollbesetzte PKW überrollen, wie die Besatzer:innen das Feuer auf Zivilist:innen eröffnen, wie Raketen in Wohngegenden einschlagen. Panische Schreie, Blut, Tote und Verletzte.

Leute die letzte Woche noch mit ihren Kindern im Park spielen waren, Rechnungen bezahlt oder einen Putzplan erstellt haben befinden sich nun auf der Flucht vor der Gewalt. Leute wie du und ich sind in einem friedlichen Land zu Bett gegangen und im Krieg erwacht.

Für was? Zum Teufel für was??

Russlands Krieg gegen die Demokratie

Am 24. Februar hat das russische Regime einen brutalen Angriffskrieg auf Ukraine gestartet. Hunderttausende Soldaten zerschießen und zerbomben ein friedliches Land – und mit ihr die europäische Friedensordnung.
 
Dieser Angriff auf einen souveränen Staat bedeutet das Ende der Welt wie wir sie kennen. Der russische Imperialismus geht für seine Großmannssucht über Leichen.
 
Wir, die wir den Frieden lieben, müssen uns zur Wehr setzen. Wir normalen Menschen können Putins Panzer zwar nicht stoppen, aber wir sind auch nicht machtlos.
 
Schließt euch den Demos an, zeigt Flagge. Lasst uns solidarisch sein mit den Ukrainer:innen, aber auch den russischen Friedens-Demonstrant:innen, die für ihre Courage rücksichtslos niedergeknüppelt werden.
 
Verlangsamt die Verbreitung von Desinformation. Prüft Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt, prüft eure Quellen bevor ihr Inhalte teilt.
 
Die ersten Flüchtlinge aus Ukraine sind bereits in Deutschland eingetroffen. Haltet die Ohren offen, ob in eurer Gegend Unterstützung oder Gegenstände des täglichen Lebens benötigt werden. Eine Spende an die Uno-Flüchtlingshilfe kommt auch den Menschen zugute, die es noch nicht so weit geschafft haben.
 
Der Kampf um Ukraine wird nicht nur mit Panzern und Raketen entschieden, sondern auch mit Worten und Taten im öffentlichen Raum – tun wir unseren Teil!
 

Von der Impfe bis zur Bahre

 
Viro-, Epidemio- und Infektiolog:innen unabhängiger Forschungsinstitute aus aller Welt bezeichnen die Impfung als den Ausweg aus der Pandemie. 
 
Ein abgehalfterter Schlagerstar, ein wütender Koch und Sophie aus Kassel vermuten in der Spritze hingegen unfruchtbar machendes Hexengift. Das abschließende Urteil steht also noch aus.
 
Wir sagen: alle haben die Freiheit zu glauben, was sie wollen. Wer sich entschieden hat gegen den Strom wissenschaftlich fundierter Argumente zu schwimmen, dem bietet das Bestattungsinstitut Witwer eine Alternative – in Mahagoni, Kiefer oder Eiche rustikal.
 
Und weil das Institut mit der Zeit geht, hat es auch gleich eine Microsite bei einem verschwiegenen Hosting-Service aufgesetzt. Einfach auf den Link klicken 🙂
 
https://sag-nein.net/
 
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Ein Wort zur aktuellen Situation: wir haben lang überlegt, ob wir die Aktion wirklich heute machen wollen. Jetzt wo gerade Menschen in der Ukraine von russischen Truppen ermordet werden.
 
Schwarze Zeiten verdienen schwarzen Humor. Vielleicht bringt es Menschen, die heute keinen Anlass zu Freude haben, für einige Minuten auf andere Gedanken.

Heiße Klimaparty am Ende der Welt

Der Weltklimarat verbreitet vorsichtigen Optimismus. Wenn alle Staaten sich wie Klima-Musterknaben benehmen und ihre CO2-Emissionen massiv reduzieren, bekommen wir mit viel Bangen und Brechen eine einigermaßen lebenswerte Zukunft hin. WENN.

Realistisch betrachtet heißt das für uns Globaler-Norden-Normalos, wir haben noch ein paar fette Jahre, um richtig die Sau rauszulassen bevor die ganze Scheiße den Bach runtergeht. Wir müssen uns also sputen.

Prioritäten jetzt: Konsum, Konsum, Konsum. Feiern als ab ob es kein morgen gäbe, und die Beine in die Hand nehmen, wenn die Rechnung kommt.

Und dann glorreiches Foto-Finish. Wie ein Rockstar zugedröhnt und mitten im Gitarrensoli mit dem Kopf zuerst über die Bühne.

Soll doch jemand anders die Sauerei wegmachen.

Im Reich der Tritte

Adbusting zum Genozid an den Uiguren

Heute starten die Olympischen Spiele in Peking. Tausende Athlet:innen werden erwartet, die in von der Außenwelt abgeschotteten Athletendörfern untergebracht werden werden. Streng bewacht von der Staatsgewalt, soll niemand die Olympia-Bubble verlassen können.

Einige tausend Kilometer weiter in der westlichen Provinz Xinjiang bietet sich ein ähnliches Bild. Isolierte Unterkünfte, Zäune, Wachen, Kameras –  nur dass hier niemand freiwillig eingesperrt ist.

In mehr als 380 über die Region verteilten Lagern interniert der chinesische Staat etwa eine Million Angehörige muslimischer Minderheiten, überwiegend Uigur:innen. Von denen gibt es dort grad mal 10 Millionen. Damit ist beinahe jede:r zehnte in China lebende Uigure:in weggesperrt!

Anders als im Olympischen Dorf lässt die Volksrepublik hier die Maske fallen. Ehemalige Insass:innen berichten von brutaler Zwangsarbeit, von Folter, Vergewaltigungen, erzwungenen Abtreibungen und Sterilisationen.

Not so fun fact: laut dem Forscher Adrian Zenz wurden 80 Prozent aller in China eingesetzten Spiralen in der Region Xinjiang eingesetzt. Dort lebt aber grad mal 1,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das Regime scheint das uigurische Volk mit einer konzentrierten Kampagne ausmerzen zu wollen.

Dass viele westliche Staaten die Spiele aufgrund der Menschenrechtslage diplomatisch boykottieren ist daher erfreulich. Ausreichend ist es nicht. Denn dass sich die Tore von Konzentrationslagern nicht durch höfliches Bitten öffnen, sollte aus unserer eigenen Geschichte hinlänglich bekannt sein.

Ein Staat, der auf seinem Territorium heimlich, still und leise Genozid betreibt – ein solcher Staat gehört international geächtet, nicht zum Olympia-Gastgeber gekürt.

3,1 Mio. Kinder unter 5 pro Jahr

Muss das so? Nö! Zu essen gibt es – theoretisch – genug für alle. Es gibt sogar so viel, dass rund ein Drittel der Lebensmittel, die weltweit in einem beliebigen Jahr produziert werden, nie auf einem Teller landen, sondern im Müll.

Einfach irgendwo entlang der Versorgungskette weggeschmissen. Vielleicht sind die Birnen auf dem Flug von der Farm in Argentinien zum Packwerk in Thailand zum Warenhaus in Deutschland schlecht geworden, vielleicht ist bloß kein Bedarf an Schoko-Weihnachtsmännern mehr da. Zack, weg. 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Irrsinn.

Wie können beide nebeneinander existieren, über 3 Millionen ausgemergelte Kinderleichen und ein System, das Nahrung fast genauso schnell vernichtet wie es sie herstellt?

Ganz einfach. Die Betriebe produzieren schließlich allein in der Absicht, Profit zu erwirtschaften. Wenn sie das nicht täten, könnten sie den Laden bald dichtmachen, so ist das System. Heißt in der Praxis: Können die Bauern ihr Gemüse nicht profitabel absetzen, wird der Kram direkt wieder untergepflügt.

Essen vernichten während andere hungern könnte man jetzt als Verteilungsproblem bezeichnen, oder  – mit dem gleichen Recht – als perverse Scheiße.

Wie immer du es nennen willst – es ist die Folge bewusster Entscheidungen, von denen jede einzelne im globalen Wirtschaftssystem für sich genommen logisch ist. Ein System, in dem nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern ihre Kaufkraft darüber ausschlaggebend ist, ob sie heute etwas zu essen bekommen oder nicht.

Niemand muss hungern – aber es rentiert sich mehr, wenn einige es doch tun.

Im Namen des Herrn

Die Welt rutscht immer tiefer in den moralischen Sumpf. Gottlosigkeit überall. Nur eine wagt es den gesellschaftlichen Werteverfall anzuprangern und christliche Tugenden hochzuhalten – die katholische Kirche.

Mit Hingabe beschwören ihre Prediger Gerechtigkeit, Liebe, Hoffnung – Dinge also, von denen mehr und mehr Katholik:innen spüren, dass sie in ihrer Gemeinde sehr ungleich verteilt sind.

Wo zum Beispiel ist die Gerechtigkeit für Männer, die die Kirche ausgestoßen hat, weil sie Männer lieben? Wo ist die Liebe für Frauen, deren Leben weniger wert sein soll, als das des Embryos, der in ihnen wächst? Wo ist die Hoffnung, dass die Verbrechen an den zigtausenden misshandelten Kindern endlich gesühnt werden? Nirgends! Jedenfalls nicht in der Kirche.

In den Genuss christlicher Nächstenliebe kommen dort scheinbar nur jene, die die Erlösung in den Hosen kleiner Jungs und Mädchen suchen. Täter in Talaren, die im Schutz ihrer blütenweißen Roben Jagd auf Kinder machen.

Dass sie von der Kirche keine Konsequenzen für ihre Taten fürchten müssen ist ein Wunder, das sogar Jesu wundersame Vermehrung von Brot und Fisch in den Schatten stellt. Und genau wie dieser stinkt auch die Kirche vom Kopf, schließlich war es der spätere Papst Benedikt selbst, der die Täter in seiner Diözese deckte.

Das ist ein Sargnagel in der moralischen Autorität der Kirche. Einer von vielen. Wer weiß, welche Schrecken dieses Gruselkabinett noch für uns bereithält.

Mieses Wetter, coole Botschaften

Adbusting zum Thema Rassismus

Ok gelogen, das Wetter ist kacke. Aber man kann ja auch bei grauem Himmel und Minustemperaturen Antirassist:in sein. Wärme im Herzen schützt zwar nicht vor kalten Füßen, aber zumindest vor frostigen Gedanken.

In diesem Sinne: bleibt stabil! Wir machen jetzt etwas wohlverdienten Winterschlaf. Mal sehen, vielleicht buddeln wir uns im Frühjahr wieder raus.

Gibt ja noch ein paar Themen für uns. NRW-Landtagswahlen, Priester die sich bei Kindern nicht beherrschen können und die Klima- und Coronakrisen sind ja auch noch da. In diesem Sinne – wir sehen uns auf der Straße (oder hier).

Mülldeponie Meer

Unsere Meere sind überfüllt. Überfüllt mit unnützem Getier, das überall Unrat hinterlässt, Ölbohrungen behindert und lärmt – das können wir uns nicht länger bieten lassen. Zeit zurückzuschlagen!

Wir haben eine Vision. Von einer Nylonschnur um den Hals jeder Schildkröte.  Von Seevogelschwärmen, die mit prall gefüllten Plastikbäuchen vom Himmel stürzen. Von Fangnetz-Wäldern, die ganze Delfinschulen ersäufen.

Und dann werden wir endlich frei sein. Frei von störender Fauna, die auf den Strand kackt. Nur noch die Wellen, die salzige Luft und das Knirschen der Mikroplastikpartikel unter den Zehen. Bald, liebe Leserinnen und Leser. Bald.

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Design übernommen von Daniel Bandholtz

 

Wie du, bloß anders

Relativ intelligent, sehr sozial und von pink bis schwarz farblich alles dabei – wir Menschen sind den Schweinen gar nicht so unähnlich.

Der einzige Punkt, in dem wir uns wirklich voneinander unterscheiden, ist dass einer von beiden bis zur Kimme vollgepumpt ist mit Antibiotika, resistenten Bakterien und Dioxinen. Das finden überraschend viele Menschen sehr appettitlich.

Findige Geschäftsleute haben das Potential erkannt und pimpen das Produkt “Schweinefleisch” marktgerecht auf. Wasser-Protein-Injektionen erhöhen das Volumen, ein Anstrich aus Blutplasmapulver sorgt für einen appetitlichen Look. Was über bleibt wird mit Enzymen verklebt und tada – Habemus Wurst.

Gruß an die aufrechten Fleischesser:innen, die sich das zumuten und im Supermarkt Hack für drei Euro das Pfund erjagen. Ihr seid die wahren Held:innen dieser Geschichte.

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Design übernommen von PETA