How I learned to stop worrrying and love the Versammlungsgesetz

 

Das neue Versammlungsgesetz für NRW schützt deine Grundrechte. Glaubste nicht? Wir beweisen es mit einem kleinen Auszug des SEHR GUTEN neuen Gesetzes. So SICHER geht es zukünftig in NRW zu.

Du und deine Kumpels von der arischen Bruderschaft wollen den Führergeburtstag gebührend feiern und fühlen sich von der Musik der Gegendemo gestört? Nach §7 “Störungsverbot” kann die jetzt aufgelöst werden. Den Störenden drohen Haftstrafen. SICHER.

Fußballfans ziehen in Vereinskluft zum Stadion, Arbeiter:innen streiken im Blaumann, Klimaschützer:innen tragen Malerkittel? Not anymore. §18 “Militanzverbot” verbietet das Tragen uniformähnlicher Kleidungsstücke, wenn sie Gewaltbereitschaft vermitteln. Ob sie das tun, entscheidet die stets umsichtig und besonnen handelnde Polizei. SICHER.

Polizeidrohnen können dank hochauflösender Kameras jederzeit jeden Menschen in der Menge individuell erfassen? Nur keine Sorge. Laut Innenminister Herbert Reul ist der Polizei die Zweckentfremdung der gesammelten Daten nämlich verboten, Missbrauch also praktisch ausgeschlossen. Danke §16 “Bild und Ton”. SICHER.

Du siehst also, deine Sorgen wegen des neuen Versammlungsgesetzes sind gänzlich unbegründet. Das Abhalten öffentlicher Versammlungen wird nicht erschwert – lediglich das Nicht-Abhalten wird erleichtert. Himmelweiter Unterschied. Danke CDU und FDP für diesen Geniestreich. Danke Herbert Reul. 

Dafuq Deutschland?

Adbusting Vergewaltigung

Laut Terre des Femmes wird im Schnitt alle drei Minuten in Deutschland eine Frau  vergewaltigt. Etwa 6 Millionen Frauen deutschlandweit haben schwere sexuelle Gewalt erlebt. Die Verurteilungsquote für Vergewaltiger dagegen liegt bei etwa 1%. Also von hundert Tätern muss sich einer für seine Tat verantworten.

Das liegt auch daran, dass 85% der Betroffenen keine Anzeige erstatten. Zu groß ist das Trauma, zu gering die Unterstützung seitens der Gesellschaft und zu selten wird ihnen von Polizei und Gerichten geglaubt. Vergewaltigung ist in Deutschland daher nahezu straflos.

Ein wichtiges Hemmnis ist vermutlich, dass die Taten in der Regel nicht von irgendwelchen anonymen Maskenmännern begangen werden, sondern von Menschen aus dem persönlichen Umfeld. Durch einen Arbeitskollegen, ein Familienmitglied oder gar den den eigenen Partner. Leuten denen man vertraut.

Verkürzt gesagt: Vergewaltiger lauern eher in der gemeinsamen Wohnung als im Busch davor. Wer Opfer sexueller Gewalt kennt, kennt wahrscheinlich auch einen Täter.

Augen zu und durch?

Die Klimakrise stellt die Existenz der Welt wie wir sie kennen in Frage. Wenn wir uns die Wahlergebnisse so ansehen, scheint die Ernsthaftigkeit der Lage aber noch nicht bis zu jede:r Wähler:in durchgedrungen zu sein. Vielleicht ist ja die Sprache das Problem.

Begriffe wie “CO2-Ausstoß”, “Kipppunkte” und “katastrophale Folgen der Erderhitzung” sind irgendwie zu abstrakt. Das versteht keine:r. Da schwingt so ein weinerliches “oh weh, die Eisbären” mit, aber was interessieren mich die Eisbären, solang ich 1,50€ Chickenburger und billigen Kohlestrom hab.

Versuchen wir es doch mal anders. Es geht schließlich nicht um Eisbären, sondern um unseren eigenen Pelz. Jedes Kohlekraftwerk, jeder gerodete Wald, jeder SUV hat Anteil an der Erderwärmung und damit auch am Blutzoll, den die Klimakrise täglich einfordert.

Wer würde noch Autos kaufen, wenn das Preisschild Angaben in Menschenleben macht? Ökologischer Fußabdruck adé, jetzt rechne ich aus wieviele Klimatote der Malle-Urlaub gefordert hat.

Würde das etwas ändern? Wahrscheinlich nicht. Zigarettenschachteln warnen ja auch vor Krebs und verkaufen sich immer noch wie geschnitten Brot. Der Sucht ist mit Logik nicht beizukommen. Und wenn es eine Sucht gibt, die die nach Tabak toppt, dann ist es die Sucht nach Konsum und wir sind alle hoffnungslose Junkies.

Dienen, klauen, preppen

Bundeswehr Adbusting

Mehr als 13.000 Schuss Munition, über 100 Dienstwaffen und 62kg Sprengstoff – das ist das aktuelle Minus in der Inventarliste der Bundeswehr. Ordentliches Loch. Wo die Sachen hin sind? Das weiß man dort selber nicht so ganz genau.

Die Bundis haben aber bestimmt eine Vermutung. Denn das Zeug hat die eigenartige Angewohnheit, bei entarnten rechtsextremen Soldat:innen aufzutauchen. Irgendwo im Garten vergraben, zwischen Petunien und Gartenzwerg, liegen dann gefüllte Waffendepots mit ein paar Hakenkreuzflaggen und SS-Liederbüchern dazwischen.

Hey, wir hätten da eine Idee. Der Militärische Abschirmdienst hat ja noch über 800 rechtsextreme Verdachtsfälle abzuarbeiten. Spart euch Zeit, buddelt deren Gärten um. Da geht ihr wahrscheinlich mit nem fetten Plus wieder raus.

Schon mal gesehen wie Küken geschreddert werden?

Adbusting Tierindustrie

Das geht so: In einer großen Halle werden im Sekundentakt körbeweise frisch geschlüpfte Küken auf ein Fließband geschüttet. Eine Lawine kleiner gelber Flauschbälle nach der anderen. Das sind männliche “Eintagsküken”, die für die Erzeuger keinen wirtschaftlichen Wert haben. Die müssen weg.

Das Fließband transportiert die Tiere durch die Halle zu einem Trichter, in dem ein Messer rotiert. Dort werden die kleinen Hähne hineinbefördert.

Die versuchen, wild mit ihren Flügelchen schlagend, der Klinge auszuweichen. Klappt aber natürlich nicht. Aus gelben Federn wird roter Matsch, der durch das Gitter fällt.

Es ist gibt auch eine andere, eine “humanere” Methode. Die geht so: Die Küken werden in große Körbe sortiert und in eine Gaskammer gesteckt. Dann wird CO2 eingeleitet und sie sind sofort tot. Spaß, der Todeskampf dauert so etwa 30-40 Sekunden. Lässt sich alles auf Youtube anschauen. Sehr erhellend.

Das geschieht übrigens pro Jahr ca. 40-50 Millionen Mal – allein in Deutschland. Die gute Nachricht: Zumindest bei uns wird es ab 2022 verboten sein, “Eintagsküken” zu töten. Irgendwem scheint wohl aufgefallen zu sein, dass das, naja, irgendwie barbarisch ist.

Hoffentlich finden die Verbraucher:innen nicht auch noch heraus, was wir mit den Schwestern dieser Küken anstellen.

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Achso, das sind die “offiziellen” zwei Wege. In Betrieben wo der Amtsveterinär nicht so genau hinschaut werden sie auch gern einfach in Wasserbottiche gekippt oder in Plastiksäcke gestopft und weggeschmissen. Der Natur ihren Lauf lassen, you know.